Nur das Ticket für die WM zählt

Peter Moizi

Gags am Fließband. Kabarettreif. Pointenschleuder. Beim Legenden-Talk anlässlich des Sieges 1990 in Spanien (siehe Story unten) übertrafen sich Toni Polster, Peter Artner und Robert Pecl selbst. Der Schmäh rennt, die Spontanität regiert. Authentisch, geradlinig und lustig. Einstige Sportler, die munter drauflos plaudern. Was für ein bunter Kontrast zu den heutigen Profis, die meistens nur vorgekaute Phrasen ihrer selbst ernannten PR-Experten wiedergeben.

Beim aktuellen Stand des Nationalteams ist sich das Trio einig. Ralf Rangnick impfte seiner Elf in den letzten zweieinhalb Jahren neue Tugenden ein. Mutig nach vorne, Pressing, viel Ballbesitz, beherzt. Allerdings hapert es an der Effizienz. Nur zwei Tore in den letzten drei Spielen gegen Slowenien und Serbien. Gegner, die in der FIFA-Weltrangliste klar hinter Österreich liegen. Rangnick kommentierte das 0:2 in Belgrad trocken: „Es ist mir lieber, wir haben hier verloren als dann gegen Rumänien oder Zypern.“ Abgerechnet wird nach der WM-Qualifikation.

Der Startschuss erfolgt am 7. Juni gegen Rumänien, drei Tage später geht es nach San Marino. In der Gruppe H muss geliefert werden: Noch nie hatte Rot-Weiß-Rot vor einer WM-Quali eine bessere Ausgangsposition, noch nie war unser Team in einer größeren Favoritenrolle, noch nie gab es mehr Potenzial! Alles ist für Rangnick angerichtet, um Österreich als erster Trainer seit Herbert Prohaska 1998 zu einer WM zu führen.

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