Kronen Zeitung
SPIELERFRAU SCHOCKIERT
Skandal bei Real-Match: „Wir wurden belästigt“
Beim Supercopa-Halbfinale zwischen Real Madrid und RCD Mallorca (3:0) ist es zu einem Skandal gekommen, wie unter anderem die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“ schreibt. Spielerfrauen und mallorquinische Fans seien belästigt und bedrängt worden.
Das Spiel fand in Saudi-Arabien im King Abdullah Sports City Stadion in Jeddah statt. Einige Real-Fans, darunter auch Einheimische, sollen die Spielerfrauen von Mallorca belästigt haben. „Wir waren ohne Sicherheitspersonal unterwegs und wurden schikaniert. Die Jungs aus diesem Land haben uns aus nächster Nähe fotografiert, sie haben uns belästigt. (...) Wir hatten niemanden, der uns beschützt hat“, erzählte Cristina Palavra, Lebensgefährtin von Mallorca-Profi Daniel Rodríguez, dem Sender „IB3“.
Rodríguez teilte das Video mit dem Interview auf Instagram und schrieb wütend: „Es ist eine Schande!!!! Man geht mit seiner Familie zu einem Fußballspiel und.... Wo ist die Organisation des RFEF (spanischer Fußballverband, Anm. d.Red.)? Es geht nicht nur um Geld!!!!“.
„Es war sehr, sehr unangenehm“
Ein Mallorca-Fan berichtete in einer spanischen Sendung: „Am schlimmsten war es nach dem Ende des Spiels. Auf dem Weg von der Tribüne zum Bus, der etwa 15 oder 20 Minuten dauerte, wurden wir die ganze Zeit angeschrien, Hunderte von Leuten machten sich an uns heran, fotografierten uns ohne unsere Zustimmung, ohrfeigten uns sogar, machten sich über uns lustig, machten das 3:0-Zeichen mit ihren Fingern … Es war sehr, sehr unangenehm.“
Vor allem Frauen seien belästigt worden, „sie wurden angefasst, ohne ihre Zustimmung fotografiert. Das ist sehr ernst, erzählte der Fan. Der Verband müsse das untersuchen, so die klare Forderung.
Das Spiel rückt angesichts der Ereignisse in den Hintergrund. Real dominierte das Spiel, gewann klar mit 3:0 und trifft nun am Sonntag im Supercup-Finale im Clásico auf den FC Barcelona. David Alaba saß gegen Mallorca nach über einjähriger Verletzungspause wieder auf der Bank, Real-Coach Carlo Ancelotti verzichtete jedoch auf den Einsatz des ÖFB-Kapitäns.
Für den spanischen Verband lässt das Mini-Turnier in Saudi-Arabien die Kassen klingeln. 40 Millionen Euro zahlt das Königreich, 50 Prozent davon teilen sich die teilnehmenden Vereine untereinander auf.
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