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CHRISTOPH BAUMGARTNER:

„Sogar FIFA-Präsident schrieb mir auf Instagram“

Matthias Mödl

ÖFB-Kicker Christoph Baumgartner blickt auf ein bewegtes Jahr zurück, spricht über seinen Weltrekord, die Parade von Türkeis Günok und soziale Projekte in Uganda. 


„Krone“Sieben Tore, sieben Assists. Die Zahlen deines Länderspiel-Jahres sind überragend. Wie gut ist noch die Erinnerung an das erste der sieben Tore?

Christoph Baumgartner: Die Erinnerungen speziell an das Tor in der Slowakei sind nach wie vor sehr präsent, sehr positiv. So ein Weltrekordtor zu schießen, ist besonders, da bin ich schon stolz drauf.

Wie hast du den medialen Wirbel um diesen Weltrekord-Treffer nach 6,3 Sekunden erlebt? Sogar FIFA-Präsident Gianni Infantino meldete sich dazu zu Wort ...

Das Tor ist gerade bei Social Media auf und ab gelaufen. Ich habe viele Nachrichten bekommen, unter anderen auch vom FIFA-Präsidenten. Das Tor war an seinem Geburtstag, er hat mir bei Instagram eine Nachricht geschrieben.

Bild: AFP or licensors

Du hast im Nationalteam heuer sehr viel „Himmel“ erlebt, aber gegen die Türkei auch ein Stück „Hölle“. Wie lang hast du von der unglaublichen Parade von Türkeis Torhüter Mert Günok bei deinem Kopfball in der Schlussminute geträumt?

Mich hat die Szene schon noch sehr lange beschäftigt. Es ging ja dann direkt in den Urlaub, da hatte ich viel Zeit, darüber nachzudenken. Am Ende bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich wieder versuchen würde, dorthin zu köpfeln. Dann aber mit einem anderen Ausgang. Wobei: Es war einfach eine tolle Parade vom Keeper, das muss man schon auch anerkennen.

Bild: AFP

Wie fällt generell mit einem halben Jahr Abstand dein Fazit dieser EURO aus? Was war großartig? In welchem Bereich gab es noch Luft nach oben?

Gerade mit Abstand überwiegt klar das Positive. Vor allem, weil wir es geschafft haben, das ganze Land zu erreichen. Alle standen hinter uns, haben sich mit dem Team identifiziert. Es wäre natürlich mehr drin gewesen, aber wir sind schon stolz auf den Sommer.

Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved

Wie hat Teamchef Ralf Rangnick generell das Nationalteam verändert? Was macht die Mannschaft so stark auf und abseits des Rasens?

Er hat es geschafft, die einzelnen Qualitäten zu einem Gesamtgefüge zusammenzubringen, das auf dem Platz funktioniert, aber auch außerhalb. Wir sind eine absolute Einheit und haben eine klare Spielidee. Darüber hinaus gibt er uns auch gewisse Freiheiten. Das wissen wir sehr zu schätzen und zahlen das zurück. Da ist eine große Familie entstanden.

Im Gegensatz zum Nationalteam lief es bei dir in der deutschen Bundesliga heuer nicht nach Wunsch. Wie erklärst du dein Jahr bei Leipzig?

Es war sicher nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt habe, aber die letzten Wochen lief es viel besser. Mein Ziel ist es, mich immer weiter als Stammspieler zu etablieren und die Leistungen wie im Nationalteam abzurufen.

Abseits vom Fußball hast du im Performance und Competence Center des Golfverbands in Oberwaltersdorf bei einem Besuch des Fußball-Nationalteams Experten mit deiner Schlägerkopfgeschwindigkeit begeistert, weil sie über dem Durchschnitt der PGA-Tour lag. Wie kommt es zu deinem Golf-Talent?

Als Fußballer bringen wir eine gute Athletik mit, zudem bin ich sehr beweglich im Oberkörper, habe eine gute Explosivität, was bei der Schwunggeschwindigkeit hilft. Wenn ich dann den Ball gut treffe, fliegt er schon ein Stück (lacht). Für mich ist Golf ein super Ausgleich zum Stress im Profifußball. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß, eine Runde zu gehen. Mein Bruder spielt ja auch, er hat ein Single-Handicap, da bin ich noch ziemlich weit entfernt – aber in die Sphären will ich auch kommen (grinst).

Bild: zVg

Du hast dein soziales Engagement in Uganda mit der Christoph Baumgartner Training School und der Baumi Junior School weiter ausgebaut. Was ist dir dabei besonders wichtig?

Wenn ich auf Bildern oder in Videos das Lachen der Kinder sehe, das ist etwas ganz Besonderes. Mir ist wichtig, dass wir nachhaltig für die Menschen vor Ort etwas aufbauen. Ich will nicht nur der Geldgeber, sondern aktiv bei den Entscheidungen beteiligt sein. Es stehen einige weitere Projekte an – weitere Schritte, die wir gehen wollen. Es erfüllt mich mit Stolz, etwas so Wichtiges zu begleiten.


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