
Kronen Zeitung
WER ZAHLT SCHADEN?
Rapid-Skandal: Bleibt Hartberg auf der Strecke?
Nach den skandalösen Vorfällen in Hartberg, als Rapid-Chaoten die Polizei attackierten, fast für einen Abbruch sorgten, fällte der Senat 1 der Bundesliga ein – milde ausgedrückt – unerwartetes Urteil. Die „Geschädigten“ reparieren derweil die Infrastruktur – und hoffen.
Zwar wurde über Rapid die finanzielle Höchststrafe von 150.000 Euro verhängt, dazu aber ein unbedingter Teilausschluss für „nur“ eine Partie. Von bis zu drei Spielen ohne Fans in der „Kurve“ war man ausgegangen.
Zum Auftakt der Meistergruppe am 30. März gegen Salzburg bleibt der Block West leer. Ebenso wie die Hintertorttribüne im Norden. Aber im Derby gegen die Austria und im letzten Heimspiel gegen Sturm ist der Block West wieder voll besetzt.
Was viele nicht verstehen: Warum bei Rapid die „Bewährungsstrafe“ nach Vorfällen im Wiener Derby letzten September nicht schlagend wurde? Weil – so der Senat 1 – Rapid als Gastverein kein „Organisationsverschulden“ angelastet werden konnte. Die Block-Sperre für drei Spiele droht zwar weiterhin, aber „nur“, wenn es in Hütteldorf wieder zu einem Fehlverhalten der Fans kommt.
In Hartberg geht es aktuell um die Reparatur der verursachten Schäden, ein fünfstelliger Betrag wird zuzüglich der Kosten für den Mehraufwand der Einsatzkräfte fällig. Während Hartberg-Vorständin Brigitte Annerl zwar meinte, dass man seitens Rapid ankündigte, für den Schaden aufzukommen, ist der Klub dazu eigentlich nicht verpflichtet, das würde nur „auf Kulanz“ passieren.
Rein rechtlich kann Rapid gar nicht belangt werden. Und: Einzelne Täter auszuforschen und zur Kasse zu bitten, ist schier unmöglich. Kurzum leider traurige Realität: In der Vergangenheit blieb Hartberg bei ähnlichen Vorfällen zweimal finanziell auf den Schäden sitzen.
Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at
Weitere News
Elf der Runde
Aktuelle Votings & Ergebnisse
