„Jeder weiß, für welchen Verein er spielt, daher weiß er auch, worum es am Sonntag geht.“ Rapids Energiebündel Lukas Grgic kann brennende Motivationsreden halten, jetzt ist es nicht notwendig. Auch nicht für die zehn (!) möglichen Derby-Debütanten bei Grün-Weiß. Von Beljo über Sangare und Raux-Yao bis hin zu Bolla. Neo-Stürmer Mmaee ist überhaupt noch nie für die Klauß-Truppe aufgelaufen.

Bild: Daniel Widner

„Rapid kennt man auch in Ungarn“
Wobei jedem Neuzugang in Hütteldorf auch ein Besuch des Rapideums „nahegelegt“ wird, um die Historie des Klubs aufzusaugen. Was bei Bendeguz Bolla nicht notwendig war. „Rapid kennt man auch in Ungarn“, grinst der Rechtsverteidiger. Dennoch war es überraschend, dass der 24-Jährige noch vor dem Sommer bei Rapid bis 2027 unterschrieb.

Der 22-fache Internationale hätte – noch dazu ablösefrei - die EURO als Sprungbrett zu einem noch größeren Klub nutzen können. „Aber ich wollte Klarheit haben, nicht pokern“, begründet Bolla. „Die Gespräche mit Trainer Klauß und Sportdirektor Katzer waren so überzeugend, sie wollten mich unbedingt. Hier habe ich alles, um mich zu entwickeln. Und sie haben mir die Ziele erklärt, schau, wie viel Qualität wir verpflichtet haben – der Klub gehört an die Spitze.“

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„Geht um die Mentalität“
Klar spürt auch er jetzt die „Anspannung“ einer Derby-Woche, aber Bolla hat Erfahrung: „Die aktuelle Form oder die Tabelle ist egal, da geht es um die Mentalität. Wir müssen unseren Matchplan durchziehen. Ich kenne es von den Grasshoppers in Zürich. Ein Derbysieg bedeutet den Fans so viel wie ein Titel.“ Das ist bei Rapid nicht anders. Die Atmosphäre überraschte ihn allerdings schon: „Gegen Salzburg und Sturm war es schon verrückt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass noch mehr geht.“

Apropos mehr – das gilt auch für Bollas Tattoo-Kult. „Ich weiß gar nicht, wie viele ich habe, die kannst du nicht mehr zählen“, lacht der Ungar. „Aber ein paar Stellen am Körper sind noch frei.“ Aber auch Trophäen hat er auf seiner Haut verewigt. Eine mit Rapid fehlt noch.