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Kronen Zeitung

17.04.2025, 15:04 Uhr
Bayern MünchenFC Inter Mailand

BESTENS GELAUNT

Marko Arnautovic bringt Coach Inzaghi zum Lachen

krone Sport

Marko Arnautovic ist der letzte verbliebene rot-weiß-rote Fußballer im Kampf um die Champions-League-Krone. Der ÖFB-Torjäger saß beim Halbfinal-Aufstieg von Inter Mailand gegen Bayern München zwar zweimal auf der Bank, als Ersatzspieler sorgte der 35-Jährige beim 2:2 im Viertelfinal-Rückspiel im San Siro aber für gute Laune. Seinem Trainer Simone Inzaghi flüsterte der Stürmer in der Schlussphase etwas ins Ohr, der Italiener musste über den Schmäh des Wieners laut lachen.


„Ich werde nicht verraten, was er mir gesagt hat“, erklärte Inzaghi, nachdem der italienische Meister am Mittwochabend mit einem Gesamtscore von 4:3 ins Semifinale eingezogen war. Allerdings klärte der Coach auf, warum Arnautovic nach einer starken Vorstellung im jüngsten Ligaspiel gegen Cagliari (3:1) inklusive Tor und Assist nicht einmal als „Joker“ zum Zug gekommen war. „Wir haben gesprochen, weil er einen Schlag abbekommen hat. Ich habe ihn gefragt, ob er einsatzbereit ist und er hat zugestimmt“, sagte Inzaghi. Den Vorzug in den Schlussminuten erhielt aber der Iraner Mehdi Taremi, zuvor hatte sich Arnautovic wegen Schiedsrichterkritik von der Bank aus die Gelbe Karte abgeholt.

Kein „Finale dahoam“ für die Bayern
15 Jahre nach dem Triple mit Inter Mailand aus Meisterschaft, Cup und Champions League lebt für Arnautovic der Traum von der Wiederholung des Kunststücks mit den „Nerazzurri“ weiter. Während der Serie-A-Tabellenführer auf das Halbfinal-Duell mit dem FC Barcelona (30. April und 6. Mai) hinfiebern darf, platzte bei den Bayern der Traum vom „Finale dahoam“. Der deutsche Rekordmeister musste sich auch wegen zweier Gegentore nach Eckbällen innerhalb von drei Minuten aus der Königsklasse verabschieden. „Zwei Tore nach Standards zu kassieren, ist kriminell“, sagte Bayern-Stürmer Harry Kane, zuvor Torschütze zum 1:0, enttäuscht. „Fußball kann so grausam sein.“

Bild: Krone KREATIV/ASSOCIATED PRESS, APA/AFP/Alexandra BEIER

ÖFB-Kicker Konrad Laimer war in Mailand als Rechtsverteidiger einer der besten Akteure am Platz und schaltete sich viel ins Offensivspiel der Münchner ein, die herbe Enttäuschung war dem Salzburger in den Katakomben des Giuseppe-Meazza-Stadions ebenfalls anzusehen. „Über die zweimal 90 Minuten hatte ich das Gefühl am Platz, dass wir mehr Chancen hatten und besser im Spiel waren. Aber es bringt am Ende nichts, wenn du einfach nicht weiterkommst und das tut weh. Solche Spiele werden mit Details entschieden und diese Details haben sie in den zwei Spielen wahrscheinlich besser gemacht als wir“, analysierte der 27-Jährige.

Kein „Happy End“ für Müller
Damit bleibt der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany die Krönung am 31. Mai in der heimischen Allianz Arena verwehrt, das Finale wird ohne den deutschen Spitzenreiter und damit auch ohne Thomas Müller stattfinden. Der 35-Jährige, der die Bayern am Saisonende nach 25 Jahren verlassen muss, spielte bei seinem 163. Einsatz in der Champions League durch. „Thomas hat heute noch einmal alles gezeigt, was ihn so gut macht“, sagte Laimer. Wie es mit dem Bayern-Urgestein weitergeht, ist offen. „Die Planung kenne ich noch nicht“, betonte Müller, während der heißen Wochen habe er nichts vorangetrieben. Der Schmerz saß jedenfalls tief. „Das Finale wäre halt in München gewesen“, sagte Müller stöhnend.

Nun heißt es für Laimer und Co., den Titel in der deutschen Bundesliga nach Hause zu bringen. Fünf Runden vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf Verfolger Leverkusen sechs Punkte, am Samstag steht das Gastspiel in Heidenheim auf dem Programm. „Es tut immer weh, in der Champions League auszuscheiden“, sagte Laimer. Aber: „Das ist vielleicht das Schöne am Fußball, dass drei Tage später ein Spiel wartet, das wir gewinnen müssen und wollen.“

Ancelotti bei Real angezählt
Einen erneut katastrophalen Europacup-Abend erlebte Real Madrid. Die „Königlichen“ mussten sich Arsenal nach der 0:3-Pleite im Hinspiel in London mit 1:2 auch im heimischen Estadio Santiago Bernabeu beugen. Der erneut als Linksverteidiger eingesetzte ÖFB-Kapitän David Alaba wurde nach einer Stunde beim Stand von 0:0 ausgewechselt. Sein Trainer Carlo Ancelotti musste nach dem klanglosen Ausscheiden Fragen zu seiner Zukunft beantworten, da die erhoffte Aufholjagd gegen die „Gunners“, die es im Halbfinale mit Paris Saint-Germain zu tun bekommen, ausgeblieben war.

Bild: AFP/ADRIAN DENNIS

„Vielleicht entscheidet sich der Verein für einen Trainerwechsel, vielleicht dieses Jahr – oder nächstes Jahr, wenn mein Vertrag ausläuft, das spielt keine Rolle“, sagte Ancelotti, der bei den Madrilenen noch bis Sommer 2026 gebunden ist. „Wann immer ich Real verlasse, kann ich mich nur beim Klub bedanken – ob mein Vertrag endet oder nicht, ist für mich nicht wichtig. Es kann morgen sein, in zehn Tagen, in einem Monat oder in einem Jahr.“ Als möglicher Nachfolger wird Bayer Leverkusens Xabi Alonso gehandelt.



Für Real und Alaba stehen nun andere Ziele im Fokus. In der Liga beträgt der Rückstand auf den FC Barcelona derzeit vier Punkte, im Cup-Finale am übernächsten Samstag geht es ebenfalls gegen den katalanischen Erzrivalen um den Titel.


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