Polen-Legende: „Keine Chance gegen Österreich“

Christian Reichel

Ex-Legionär Radosław Gilewicz sieht auch nach gelöstem EURO-Ticket viele Baustellen in Polens Team. Von der ÖFB-Auswahl ist er beeindruckt ...

Der Thriller zerrte auch am Nervenkostüm von Radosław Gilewicz: „Ich konnte nicht mehr sitzen, bin nur noch hin und her gegangen, von einer Ecke zur anderen“, schildert der frühere Bundesliga-Torjäger seine Gemütslage beim Play-off-Elferschießen zwischen Wales und Polen. Welches Letztere 5:4 für sich entschieden: „Ich wusste, Szczęsny im Tor wird mit seiner Klasse einen halten. So war es dann auch.“

Die Polen sind damit Österreichs dritter Gruppengegner bei der EURO: Gilewicz, der mit Austria Wien und FC Tirol insgesamt vier Meistertitel feierte, sieht schwarz: „Aus heutiger Sicht sind wir gegen euch chancenlos. In der EM-Quali 2020 wurden wir noch vor Österreich Gruppensieger, doch nun hat sich das Blatt gewendet.“

Vorteile für Rot-Weiß-Rot
Weil Österreich für Kontinuität steht („Gut 80 Prozent eures Kaders hat sich seitdem nicht verändert, ihr habt euch super entwickelt“), während Polen für Unruhe steht: „Wir hatten in der Zeit fünf Trainerwechsel mit vielen Veränderungen auf dem Spielersektor, es fehlt uns, verglichen mit euch, auch an mentaler Stärke und Stabilität.“ Klar zu sehen in der EM-Quali, als etwa das Spiel gegen Moldawien nach 2:0-Führung mit 2:3 verloren ging.

Bild: APA/AFP/Geoff Caddick

Der zehnfache polnische Teamspieler betont jedoch auch: „Es bleiben 2,5 Monate Zeit. Teamchef Probierz hat das Team wieder zu einer Einheit geformt.“ Zu sehen am Beispiel Robert Lewandowski: „Er blieb im Play-off-Halbfinale gegen Estland ohne Tor, kam gegen Wales nicht einmal zu einer Chance. Doch er hat gerackert, sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Auch das ist ein gutes Zeichen.“

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